DFB Futsal Länderpokal: Die Landesauswahl aus Sachsen-Anhalt mit gutem Ergebnis
Am Ende reichte es lediglich für den 17. Tabellenplatz. Dieser täuscht über gute Leistungen im Turnierverlauf hinweg. Am 05. Januar war es wieder soweit, der DFB hatte die Futsalauswahlen aller 21 Landesverbände nach Duisburg zum Länderpokal eingeladen. Das Teilnehmerfeld wurde durch eine Auswahl aus Lothringen komplettiert. An 4 Tagen gab es 55 Spiele á 20 Minuten effektive Spielzeit zu sehen. Gespielt wurde das Turnier nach dem Hammes-System. Am letzten Turniertag bilanzierte Nationaltrainer Paul Schomann: "Das Niveau hat sich zum Vorjahr deutlich gesteigert. Auch bei Verbänden in denen kein Futsalspielbtrieb existiert, ist eine positive Entwicklung zu erkennen.".
Perfekter Start in das Turnier
Zum Auftakt des Länderpokals bekam es die FSA-Auswahl mit dem Titelverteidiger aus Sachsen zu tun. Eine besonders schwere Aufgabe stand vor der Brust, zumal die Generalprobe beim NOFV-Länderpokal mit 2 zu 5 misslungen ist. Das Spiel aus dem NOFV Vergleich wurde analysiert und die Mannschaft schickte sich an, gleiche Fehler zu vermeiden. Von Anfang an zeigte die Mannschaft eine sehr disziplinierte Leistung. Vor allem defensiv wusste die Auswahl des FSA zu überzeugen. Hinten ließ man wenig bis gar nichts zu und nach vorne ging es dann schnell. Nach 10 Minuten konnte einer der zahlreichen Kontergelegenheiten genutzt werden. Eine schöne Kombination über Sikulskyi und Sommermeyer landete bei Goncalves, der nur noch einzuschieben brauchte. Keine Minute später folgte das 2 zu 0. Herrmann fing einen Pass ab und vollendete nach einer schönen Einzelleistung. Anschließend vergab die FSA-Auswahl weitere Hochkaräter. Bei noch verbleibenden 07:32 Minuten nutzten die Sachsen einen fragwürdigen Freistoß zum 2 zu 1 Anschlusstreffer. Sachsen probierte danach noch einmal alles, jedoch verteidigten die Spieler aus Sachsen-Anhalt den Vorsprung souverän.
Im 2. Spiel bekam es die FSA-Auswahl mit der Vertretung aus Baden zu tun. Der Gegner aus Baden wurde sehr spielstark eingeschätzt, da sich die Mannschaft zu großen Teilen aus der Futsalmannschaft FC Portus Pforzheim zusammensetzt. Sachsen-Anhalt zog sich von Beginn an in die eigene Hälfte zurück und setzte, wie gegen Sachsen, auf schnelle Konter. Diese Taktik ging schon nach 1,5 Minuten auf. Goncalves konnte sich auf der Außenposition im Eins gegen Eins durchsetzen und bediente Herrmann mustergültig - 1 zu 0. Das spielte der FSA-Auswahl in die Karten. Viele Chancen der Badener konnten schon im Ansatz verhindert werden. Bis zur 9. Spielminute. Ein misslungener Torschuss von Nationalspieler di Gorgio schien am 2. Pfosten vorbeizurauschen, dort konnte ein Badener Spieler im letzten Moment den Kopf hinhalten. Wenige Augenblicke später folgte das 1 zu 2. Die Mannschaft des BFV nutzte eine Unachtsamkeit in der Verteidigung der Sachsen-Anhaltiner. Trotz des Rückstandes verfolgte die FSA-Auswahl weiter die Marschroute auf Konter zu warten. Torchancen waren zur genüge vorhanden, wurden aber nicht genutzt. Letztlich war es Willi Stieger, der für Sachsen-Anhalt den Ausgleich besorgte (16. Minute).
4 Punkte in zwei Spielen hatte keiner erwartet und konnte gegen sehr ambitionierte Gegner als voller Erfolg gewertet werden. Im nächsten Spiel wartete ein weiterer bekannter Gegner vom NOFV-Länderpokal.
Vor dem Spiel gegen Baden. Foto: Patrick Stockmann.
Rückschläge am Samstag
Am Samstag wollte sich die Mannschaft aus Sachsen-Anhalt für die Niederlage gegen Brandenburg in Bad Blankenburg revanchieren und die Leistungen vom Vortag bestätigen. Der gute Vorsatz hielt genau 40 Sekunden. Die Abwehrreihe weilte wohl noch im Tiefschlaf als ein Brandenburger gleich 4 FSA-Spieler ausspielte. Der Treffer wirkte wie ein Weckruf auf das Team. Fortan verteidigte der FSA wieder konzentriert und bot dem Gegner kaum Räume. In Minute 8 war Sommermeyer per Kopf zur Stelle, er verwertete einen genauen Abwurf von Schumann. Kurz darauf verlor die Abwehr des FSA die Übersicht und ging wieder in Rückstand. Jetzt spielten die Brandenburger die Zeit runter und die Auswahl des FSA musste ihre Defensivtaktik aufgeben. Sie versuchten den Gegner früh unter Druck zu setzen. Dies gelang auch teilweise, aber die daraus resultierenden Großchancen konnten nicht genutzt werden. Nun bot sich die Gelgenheit für Brandenburg zum Kontern. Diese spielten sie dann auch eiskalt aus und zeigten dem FSA was Effektivität bedeutet. Am Ende fiel das Ergebnis mit 1 zu 5 aus Sicht des FSA ein wenig zu hoch aus. Zu erwähnen war bei diesem Spiel die besondere Fairness. In 20 Minuten wurde von beiden Seiten kein einziges Foul begangen.
Mit einer komplett ausgeglichenen Bilanz ging es in die 4. Spielrunde. Dort warteten die Südbadener auf die FSA-Auswahl. Hier trafen 2 Mannschaften mit einem ähnlichen Spielkonzept aufeinander. Beide Teams standen defensiv sehr stabil. Der Rückstand des FSA war folglich ein Zufallsprodukt. Eine scheinbar harmlose Hereingabe klärte Sikulskyi ins eigene Netz. Sachsen-Anhalt war bemüht schnell auszugleichen. Ein Freistoss brachte das 1 zu 1. Dominik Schumann schoss den Ball humorlos in die Maschen. Anschließend versuchten beide Mannschaften sich gegenseitig aus der Deckung zu locken. Den entscheidenen Fehler machten die Anhaltiner (12.). Zum Schluss warf die FSA-Auswahl noch einmal alles nach vorne. Schumann wurde als "flying-goalkeeper" genutzt, jedoch konnten sich keine klaren Torchancen herausgespielt werden. Das 1 zu 3 in der allerletzten Sekunde war nicht mehr spielrelevant.
Leider konnte die gute Ausgangsposition des Vortages nicht genutzt werden. Was vermutlich auch am Kräfteverschleiss lag. Am letzten Tag wollten die Spieler der Landesauswahl nochmal alles geben und die Punkte 5,6 und 7 einfahren.
Die Landesauswahl des FSA: h.R.v.l: Sven Komnick (Trainer), Hannes Kruschina (SV Dessau 05), Andreas Sommermeyer (Ummendorfer SV), Hannes Schock, Dominik Schumann (beide Burger BC 08), Tobias Herrmann (Haldensleber SC), Patrick Stockmann (Co-Trainer) und Benedikt Schmidt (Physio) v.R.v.l.: Marco Kurth (Co-Trainer), Jose Victor T. Goncalves (Burger BC 08), Artem Sykulskyi (TuS Schwarz-Weiß Bismark), Willi Stieger (TuS 1860 Magdeburg-Neustadt), Wilker Rocha Santos (Burger BC 08) und Julian Bittner (SV Dessau 05). Foto: NFV.
Unglücklicher Turnierabschluss
Am Sonntag folgte die finale Spielrunde. Gegner war die Auswahl aus Hessen. Beide Mannschaften hatten 4 Punkte auf dem Konto. Dementsprechend waren beide Mannschaften motiviert, die 3 Punkte für sich zu behalten. Eine Abtastphase, wie in den anderen Spielen, gab es nicht. Hessen versuchte permanent Druck aufzubauen, was nur mäßig gelang. Sobald die FSA-Auswahl in Ballbesitz war, versuchten sie mit dem "flying goalkeeper" die Überzahl auszuspielen. Der Plan ging schon nach 1,5 Minuten auf. Schumann spielte einen intelligenten Pass auf den 2. Pfosten. Dort behielt Herrmann den Überblick und legte den Ball für Sommermeyer, der nur noch den Fuß hinhalten musste, auf. Danach passierte längere Zeit nichts. Spielerisch hatten die Hessener keine Lösung. Defensiv fanden die Anhaltiner zu ihrer Stabilität und Konsequenz aus den ersten beiden Spielen zurück. Das 1 zu 1 fiel sehr überraschend. Ein Spieler der Hessener fasste sich ein Herz und schloss aus 10 Meter ab. Die FSA-Auswahl drängte im weiteren Spielverlauf mit Überzahl auf die erneute Führung. Nur eine der zahlreichen Tormöglichkeiten konnte genutzt werden. Einen schnell ausgeführten Einkick erlief Sommermeyer und legte den Ball mustergültig ins Zentrum, wo der aufgerückte Santos überlegt in die linke Ecke einschob (17.). Die Führung sollte nun über die Zeit gebracht werden und als die Uhr schon abgelaufen schien, lag der Ball im Netz von Schumann. Lediglich 3,5 Sekunden fehlten zum Sieg.
Unabhängig von dem 17. Tabellenplatz war dieser Länderpokal ein voller Erfolg für die Auswahl des FSA. Das Trainerteam zeigte sich vollauf zufrieden mit der gezeigten Leistung ihrer Schützlinge. Die Leistungen vom NOFV-Länderpokal konnten nicht nur bestätigt, sondern nochmal gesteigert werden. Das zeigte sich auch in den Aussagen von Nationaltrainer Paul Schomann. Eben jener suchte vor Abschluss des Turniers mit jedem Trainer ein Gespräch. In diesem Gespräch äußerte sich Schomann sehr positiv zur Auswahl des FSA. Vor allem beeindruckt war er von den Spielen gegen Sachsen und Baden. Das Gespräch brachte auch eine Überraschung ans Tageslicht. Andreas Sommermeyer erhielt eine Nennung durch die DFB-Sichter. Diese reichte nicht zur Einladung zum Sichtungslehrgang, ist aber ein Schritt in die richtige Richtung. Der eingeschlagene Weg des FSA im Futsal muss nun kontinuierlich weiter verfolgt werden. Dazu ist das Trainerteam auf die Unterstützung der Mitglieder des FSA angewiesen. Das betrifft Spieler, die Lust haben Futsal zu spielen und auch Trainer und Vereine, die dazu aufgefordert sind, dem Landesverband Spieler für die Landesauswahl Futsal vorzuschlagen.