Regeländerungen 2024/25
Hier eine Zusammenfassung der wichtigen Punkte der Regeländerungen für die neue Saison 24/25:
Stopp-Konzept des DFB
Schiris können im Amateurfußball ab der Saison 2024/2025 das Spiel für eine Beruhigungspause unterbrechen. Das Pilotprojekt greift mit Beginn der neuen Saison bundesweit. Hintergründe und den Ablauf des DFB-STOPP-Konzepts:
Mehr als 99 Prozent aller Begegnungen im deutschen Amateurfußball gehen ohne Störung über die Bühne. Leider gab es in der Saison 2022/2023 aber auch 961 Spielabbrüche aufgrund von Gewalt- oder Diskriminierungsvorfällen, also bei 0,075 Prozent aller absolvierten Partien. Um solche Situationen zu vermeiden und Gewalt zu reduzieren, hat sich der DFB beim IFAB, dem internationalen FIFA-Gremium, das Änderungen der Fußballregeln beschließt, für eine Neuerung eingesetzt.
Ab dem 1. Juli 2024 können Schiris in einem Pilotprojekt eine Beruhigungspause anzeigen, um die Gemüter wieder zu beruhigen, wenn die Atmosphäre auf dem Platz zu hitzig wird. Signalisiert wird das sogenannte „DFB-STOPP-Konzept“ mit folgender Geste: Nach einem Pfiff hebt der Schiri beide Arme über den Kopf und überkreuzt die Handgelenke. Anschließend streckt der Schiri die Arme auf Schulterhöhe voneinander weg und deutet mit einer seitlichen Stoßbewegung an, dass sich die Spieler*innen in ihren jeweiligen Strafraum begeben müssen.
Schritt für Schritt: So läuft das DFB-STOPP-Konzept ab
- Schritt 1: Pfiff des Schiedsrichters und Geste
- Schritt 2: Alle Spieler*innen gehen in ihren Strafraum, die Trainer*innen, Kapitäne und weitere vom Schiri zugelassene Personen (z.B. Sicherheitskräfte oder Ordner*innen) kommen in den Mittelkreis, z.B. Sicherheitskräfte oder Ordner*innen. Widersetzt sich ein Spieler der Aufforderung, im Strafraum zu bleiben, kann dies die Gelbe Karte zur Folge haben.
- Schritt 3: Der Schiri nennt den Grund für die Aussetzung des Spiels, erklärt das weitere Vorgehen und wie lange die Beruhigungspause geplant ist.
- Schritt 4: Der Schiri fordert die Trainer*innen und Kapitäne auf, Spieler*innen, Offizielle oder Zuschauer*innen zu beruhigen, damit das Spiel im Anschluss fortgesetzt und ein Spielabbruch verhindert werden kann.
- Schritt 5: Der Schiri informiert die Kapitäne, dass das Spiel fortgesetzt wird. Bei Bedarf können sich die Mannschaften nochmal aufwärmen.
Wichtig
- Pro Spiel sind maximal zwei Beruhigungspausen vorgesehen. Würde eine dritte Beruhigungspause erforderlich werden, wird das Spiel endgültig abgebrochen.
- Schiris können ein Spiel auch weiterhin in bestimmten Situationen ohne Beruhigungspause abbrechen.
- Den genauen Ablauf der Beruhigungspausen müssen die Schiris im Spielbericht festhalten.
Einführung der "Kapitänsregelung"
Bei der jetzt zu Ende gegangenen Europameisterschaft ist er auf große Zustimmung gestoßen, nun wird sie zum Start der Saison 2024/25 bundesweit und über alle Spielklassen hinweg einheitlich eingeführt: die sogenannte "Kapitänsregelung" – also die Anweisung, dass sich nur der Mannschaftskapitän an den Schiedsrichter oder die Schiedsrichterin wenden darf, um eine wichtige Entscheidung erklärt zu bekommen.
Anwendung der Regelung: Der Kapitänsdialog kann ab sofort angewendet werden! Besonders an den ersten Spieltagen sollten die Kapitäne bei der Platzwahl nochmals auf diese Regelung hingewiesen werden. Dies gilt auch für Wettbewerbe die über den Saisonwechsel (1.7) spielen.
Weitere Spieloffzielle: Kommt der Kapitätsdialog zur anwendungen, dürfen alle Spieler und Team offizielle nicht mit dem Schiedsrichter, den Assistenten oder vierten Offiziellen sprechen. In diesem Moment können nur die Kapitäne mit dem Schiedsrichter und der höchste Teamoffizielle in der Coachingzone mit dem SRA/4.Offiziellen sprechen. Alle anderen müssen auf Abstand bleiben.
Kommunikation auf dem Spielfeld: Die Regelung bedeutet nicht, dass kein Spieler außer dem Kapitän mit dem Schiedsrichter sprechen darf. Normale Kommunikation bleibt weiterhin erlaubt! Die Regelung soll lediglich verhindern, dass Spieler lautstark reklamieren, sich respektlos verhalten oder den Schiedsrichter bedrängen. In solchen Fällen ist eine Verwarnung absolut angebracht. (und das war sie auch bereits vor der Regelung)
Verhalten des Kapitäns: Der Kaptän genießt keinen Freifahrtschein. Ein respektvoller Austausch ist erlaubt, aber auch der Kapitän muss sich gemäß Regel 12 benehmen.
Unterschied zwischen Kapitän und Spielertrainer: In diesen Situationen geht es um den Kapitän, nicht um den Spielertrainer. Wenn der Schiedsrichter mit dem Signal klar zu verstehen gibt, er möchte jetzt nur mit den Kapitänen reden gilt das auch nur für die Kapitäne. In diesem Moment kann nicht der Spielertrainer am Gespräch teilnehmen.
Eintragungen im ESB: Es muss nichts im Elektronischen Spielbericht (ESB) vermerkt werden.
Besonderheit beim Torwart als Kapitän: Wenn der Kapitän der Torwart ist, soll dieser einen (und nur einen!) Feldspieler bestimmen, der als Ansprechpartner für den Schiedsrichter gilt. Wenn sich dieser Feldspieler ändert, muss dies dem Schiedsrichter mitgeteilt werden. Es ist kein Zeitpunkt festgelegt wann dies stattfinden muss. Im Idealfall wird das SR-Team bei der Platzwahl vom Torwart (gleichzeitig Kapitän) über den Ansprechpartner informiert, so bekommt auch das andere Team mit, wer der Ansprechpartner für den SR ist.