dachbleche24-Landespokal: Das Schiedsrichter-Gespann steht für das Endspiel bereit
Ein wichtiger Bestandteil des Endspiels im dachbleche24-Landespokal, das im Leuna-Chemie-Stadion in Halle ausgetragen wird, ist auch das Schiedsrichter-Gespann, welches von Referee Julius Weiser angeführt wird. Als Assistenten fungieren am 25. Mai an der Seitenlinie Tim Langer und Sebastian Görmer. Der vierter Offizielle wird an diesem Tag mit Kay Schröter besetzt. Vor dem Anpfiff sprach Weiser über das Finale in Halle:
©Rolf Briedenhahn/ Schiedsrichter Julius Weiser (Bildmitte) mit seinen Assistenten Sebastian Görmer (l.) und Tim Langer (r.).
Herr Weiser, herzlichen Glückwunsch zu Ihrem heutigen Einsatz als Schiedsrichter im Finale des dachbleche24-Landespokals! Wie bewerten Sie diese Ansetzung?
Zunächst einmal ist es eine große Ehre, als Schiedsrichter in einem Finale zu stehen. Doch gleichzeitig ist es auch eine Mischung aus Vorfreude und Anspannung. Man freut sich auf das Ereignis an sich, aber vor allem auch auf die Herausforderungen, die während des Spiels bewältigt werden müssen. Die Anspannung resultiert natürlich aus der großen Verantwortung, die ein Schiedsrichter in einem solchen Spiel trägt. Beide Mannschaften haben sich bereits durch etliche Pokalrunden gekämpft und ihre besten Leistungen gezeigt. Als Schiedsrichter ist es mein Ziel, den berechtigten Erwartungen gerecht zu werden und nicht durch meine Entscheidungen im Mittelpunkt zu stehen.
Können Sie eine Einschätzung zum Spiel geben? Was erwarten Sie von beiden Teams?
Meine Prognose ist, dass es ein ausgeglichenes Spiel sein wird, ohne klaren Favoriten. Beide Mannschaften kommen aus unterschiedlichen Situationen aus der abgelaufenen Saison, daher wird es auch trotz des Klassenunterschieds auf dem Papier kein eindeutiges Ergebnis geben.
Haben Sie sich im Vorfeld mit den jeweiligen Akteuren beider Vereine auseinandergesetzt, oder verlief die Vorbereitung wie auf jedes andere Spiel auch?
Ehrlicherweise bereite ich mich nicht speziell auf dieses Spiel vor. Ich verfolge den Ostfußball und die Mannschaften aus Sachsen-Anhalt schon seit vielen Jahren aus persönlichem Interesse. Dadurch kenne ich viele Spieler recht gut, und unsere Wege haben sich bereits das ein oder andere Mal gekreuzt. Für mich ist es besonders wichtig, unvoreingenommen in jedes Spiel zu gehen und bei meinen Routinen zu bleiben.
Hätten Sie heute gerne die Möglichkeit gehabt, auf den Video Assistant Referee zurückzugreifen, und wie bewerten Sie als Schiedsrichter dieses Hilfsmittel?
Als Schiedsrichter befürworte ich den Einsatz des Video Assistant Referee (VAR). Wer würde nicht gerne die Möglichkeit haben, einen Fehler zu korrigieren? Als Fußballfan sehe ich die kritischen Aspekte im Vordergrund; ein Stück Atmosphäre geht verloren, und trotz des VAR können immer noch Fehler passieren, dies muss verbessert werden. Insgesamt macht der VAR den Fußball gerechter, doch ich bin der Meinung, dass die Entscheidung, ob der VAR weitergeführt werden sollte, von Fußballfans und Vereinen getroffen werden sollte.
Im vergangenen Jahr hat der DFB das Jahr des Schiedsrichters ausgerufen und das Schiedsrichterwesen zum Leuchtturmthema in der Öffentlichkeit gemacht. Wie bewerten Sie den Status des Schiedsrichterwesens, auch vor dem Hintergrund negativer Vorfälle auf dem Platz?
Es ist wichtig und richtig, dass die Defizite benannt werden. Das größte Problem sehe ich darin, dass der Schiedsrichter von allen Beteiligten noch nicht immer als integraler Bestandteil des Sports angesehen wird, sondern eher als eine Randfigur. Der Schiedsrichter als Teil des Sports sollte nicht über den Dingen, sondern auf Augenhöhe mit allen Beteiligten stehen. Besonders erfreulich fand ich, dass auch die positiven Seiten des Schiedsrichterwesens hervorgehoben wurden. Denn trotz aller Probleme ist die Wahrheit, dass 99% der Erfahrungen als Schiedsrichter positiv sind.
Was würden Sie jungen Menschen raten, die Interesse daran zeigen, sich als Schiedsrichter ausbilden zu lassen?
Macht es einfach! Ich selbst habe mit 14 Jahren angefangen, und die Erfahrungen, Erlebnisse und Entwicklungsmöglichkeiten, die ich im Laufe der Jahre sammeln durfte, haben mich als Person positiv geprägt. Es gibt bereits viele junge Schiedsrichter, die ausgebildet wurden und sich im Laufe der Zeit innerhalb der Schiedsrichter-Community weiterentwickelt haben. Wenn ich ein Spiel in meinem Heimatkreis Wittenberg pfeife und mit jungen Schiedsrichtern zusammenarbeite, muss ich sagen, dass sie ihre Sache unglaublich gut machen und auch viel Spaß an diesem Hobby gefunden haben. Wer weiß, vielleicht wird jemand, der sich dieses Jahr ausbilden lässt, in ein paar Jahren ein Endspiel leiten dürfen.
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