Neuer Vereinsberater für den Bereich Nord: Erik Tegge im Interview
Die Vereinsberater des Fußballverbands Sachsen-Anhalt (FSA), aufgeteilt in die Bereiche Nord, Mitte und Süd, fungieren als Bindeglieder zwischen den Vereinen und dem Verband.
©FSA / Erik Tegge (r./ an der Seite von Masterplan-Koordinator René Unger) ist seit Februar als Vereinsberater für den Bereich Nord tätig.
Seit Februar ist Erik Tegge der Ansprechpartner für die Vereine im Norden Sachsen-Anhalts. Im Interview spricht der Neuzugang im Vereinsberater-Team über seine Ziele beim Verband und gibt einen Ausblick auf kommende Aufgaben:
Kannst du uns deinen beruflichen Hintergrund und deine bisherigen Erfahrungen im Fußballbereich schildern?
Erik Tegge: Ich bin Maschinenbauingenieur und arbeite in einem Ingenieurbüro in Barleben, das sich auf Entwicklung und Konstruktion spezialisiert hat. Meine Erfahrungen im Fußball sind vielfältig: Ich war jahrelang aktiver Spieler, zunächst in meinem Heimatverein, dem TSV Adler Jahrstedt – zu DDR-Zeiten bekannt als "BSG Traktor". Anfang der 90er Jahre wechselte ich während meines Studiums zum USC Magdeburg und trainierte dort parallel erstmals eine Nachwuchsmannschaft.
Nach dem Studium führten berufliche Veränderungen und ein Arbeitsunfall, der meine aktive Karriere vorzeitig beendete, zu mehreren Ortswechseln. 2002 kehrte ich nach Magdeburg zurück und gründete 2003 gemeinsam mit Freunden den SSV Besiegdas 03. Dort war ich mehrere Jahre Trainer der Herrenmannschaft, später kurzzeitig auch im Nachwuchsbereich aktiv. Zudem übernahm ich über viele Jahre verschiedene Vorstandsaufgaben, unter anderem als stellvertretender Vorsitzender, Nachwuchsleiter und in der Mitgliederverwaltung.
Was hat dich motiviert, die Position des Vereinsberaters beim FSA zu übernehmen?
Seit einigen Monaten verfolge ich mit großem Interesse die Medienoffensive des FSA, insbesondere den FSA-Podcast „Musste Machen“. Hier wurden unter anderem Hannes Schmidt und Stephan Bock als Vereinsberater vorgestellt – ihre Arbeit und ihr Auftreten haben mich fasziniert. Als ich dann die Stellenausschreibung auf der FSA-Website entdeckte, wusste ich sofort, dass dies eine spannende Herausforderung für mich wäre. Besonders gereizt hat mich die Möglichkeit, Teil dieses offenen und dynamischen FSA-Teams zu werden. Umso mehr freut es mich, dass es geklappt hat und ich nun für den Bereich Nord zuständig bin.
Welche Ziele hast du dir für deine Tätigkeit als Vereinsberater gesetzt?
Ich sehe mich als Brückenbauer und möchte den Vereinen signalisieren: "Hey, ich bin da – egal, was euch beschäftigt!" Mein erstes Ziel ist es, dass alle Vereine wissen, dass es mich gibt. Wenn ein Problem auftaucht, soll ihnen sofort einfallen: "Da gibt es doch den Tegge beim FSA, den könnte ich mal fragen."
Deshalb werde ich aktiv auf die Vereine zugehen, Gespräche suchen, mich als Ansprechpartner für die Vereinsberatung anbieten und Vor-Ort-Termine vereinbaren.
Wie planst du, die Vereine in deinem Zuständigkeitsbereich zu unterstützen und zu fördern?
Mein Ansatz ist es, individuell auf die Situation und die Bedürfnisse jedes Vereins einzugehen und gezielt dort zu helfen, wo Unterstützung benötigt wird. Dafür muss ich natürlich das gesamte Angebot des FSA genau kennen – von Fördermöglichkeiten bis hin zu Qualifizierungsprogrammen.
Ich werde mich kontinuierlich weiterbilden und stets auf dem aktuellen Stand halten, um die bestmögliche Beratung bieten zu können.
Welche Herausforderungen siehst du aktuell für die Fußballvereine in Sachsen-Anhalt, und wie möchtest du diesen begegnen?
Die größte Herausforderung ist der Rückgang der Mannschaftszahlen. Um dem entgegenzuwirken, müssen wir besonders den Nachwuchsfußball stärken. Gerade im ländlichen Raum müssen wir dafür sorgen, dass Kinder und Jugendliche Lust auf Fußball haben und langfristig dabei bleiben.
Wie wichtig ist deiner Meinung nach die Jugendarbeit für die Zukunft der Vereine, und welche Maßnahmen möchtest du in diesem Bereich fördern?
Die Jugendarbeit ist das Fundament jedes Vereins. Deshalb ist es entscheidend, den Vereinen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie ihre Nachwuchsarbeit attraktiv gestalten können. Wichtige Stichpunkte sind hier:
- die Qualifizierung von Trainern,
- innovative Trainingsmethoden,
- Kooperationen mit Grundschulen.
Ein gutes Beispiel ist mein eigener Sohn, der durch eine Schul-AG zum Volleyball gekommen ist und inzwischen in der Landesauswahl spielt. Solche Angebote sollten auch im Fußball viel häufiger geschaffen werden. Oft fehlt es an engagierten Ehrenamtlichen – hier gilt es, Wege zur Rekrutierung von Trainern und Betreuern zu finden. Manchmal braucht es nur den richtigen Anstoß – und genau dabei möchte ich helfen.
Wie möchtest du die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen dem Verband und den Vereinen verbessern?
Aus meiner eigenen Erfahrung bei der Gründung des SSV Besiegdas 03 weiß ich, dass es für viele Vereine schwierig ist, einen direkten Zugang zum FSA zu finden. Zwar hat sich hier in den letzten Jahren einiges verbessert, doch Optimierungspotenzial gibt es immer.
Mein Ziel ist es, eine offene und partnerschaftliche Kommunikation auf Augenhöhe zu fördern. Ich möchte als Ansprechpartner stets erreichbar sein und entweder selbst helfen oder schnell den richtigen Kontakt innerhalb des FSA herstellen.
Gibt es bestimmte Projekte oder Initiativen, die du in naher Zukunft anstoßen möchtest?
Derzeit liegt mein Fokus darauf, mir einen vollständigen Überblick über die bestehenden Möglichkeiten und Angebote für die Vereine zu verschaffen. In einem Jahr kann ich diese Frage sicherlich konkreter beantworten.
Wie können die Vereine am besten mit dir in Kontakt treten, wenn sie Unterstützung benötigen?
Ich bin telefonisch unter 0155 63154088 sowie per E-Mail unter e.tegge@fsa-online.de erreichbar.
- - - - - - -
Alle Informationen zu Vereinsberatern in Sachsen-Anhalt und deren Kontakte gibt es HIER.