Denny Piele: „Durch Vermarktungsansätze die Vereinslandschaft in Sachsen-Anhalt fördern“

In einem weiteren Interview blicken wir hinter die Kulissen des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt (FSA). Nachdem bereits Holger Stahlknecht, Präsident des Landesverbandes, sowie die FSA-Geschäftsstellenleiterin Anne Bartke über Veränderungen und Herausforderungen sprachen, wirft Denny Piele als Geschäftsführer der FSA-Service-GmbH einen Blick auf die angeschobenen Prozesse im Fußballverband. 

Herr Piele, die Service-GmbH des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt (FSA) wurde im Herbst 2022 gegründet, um die Vermarktung für den Amateurfußball zu professionalisieren. Inwieweit lässt sich nach anderthalb Jahren abschätzen, ob es der richtige Schritt gewesen ist?

Es ist zu 100 Prozent der richtige Schritt gewesen. Wir sehen es an den Vermarktungsmöglichkeiten und Erlösen sowie den daraus resultierenden Projekten, die wir anschieben und erfolgreich umsetzen konnten. Die Agilität innerhalb der GmbH ist großartig. Es waren entsprechend sehr erfolgreiche erste anderthalb Jahre für die FSA-Service GmbH und in Konsequenz auch für den Landesverband.

War es in der Vergangenheit so, dass der FSA aus der Perspektive der Vereine für die Absicherung des Spielbetriebs im sachsen-anhaltischen Amateurfußball verantwortlich schien, zeichnet sich heutzutage eine andere Erwartungshaltung an den Landesverband ab?

Sicherlich ist es in der Außensicht des Landesverbandes so, dass sich der FSA in erster Linie für den Spielbetrieb auszeichnet. Gleichwohl kommt dieser nur zustande, wenn man strategisch sowie nachhaltig und nicht nur verwaltend etwas für den Amateurfußball unternimmt bzw. entwickelt. Insbesondere geht es darum, Kinder an den Fußballsport zu binden, um den Herren- und Frauenspielbetrieb weiterentwickeln zu können. Es muss durch die Arbeit an der Basis sowie entsprechenden Projekten gelingen, wieder mehr Jugendliche für den Sport, hier natürlich insbesondere für den Fußball, zu begeistern. In den zurückliegenden Jahren hat sich das Freizeitverhalten deutlich gewandelt. Uns als Verband muss es gelingen, über digitale Informationskanäle die Begeisterung für den Fußball bei den Kindern und Jugendlichen zu schüren.

In welchen Bereichen profitiert der Landesverband abgesehen von der klassischen Rechtevermarktung von seiner Tochter?

Es ist richtig, dass durch die Rechtevermarktung der Landesverband direkt an den Umsätzen der FSA-Service GmbH partizipiert. Weiterhin ist es aber so, dass wir durch die Einnahmen in der Vermarktung eigenständig Projekte anschieben und dabei vollumfänglich die Kosten tragen können. Wir konnten mit Unterstützung des KFV Altmark Ost ein Förderzentrum in der Altmark installieren, bei dem die FSA-Service GmbH alle anfallenden Auslagen übernommen hat. Mit der GP Papenburg AG ist es uns gelungen eine revolutionierte Schulfußball-AG die „Future Football League“ zu pilotieren. Und auch der digitale Sektor innerhalb des FSA wird durch die GmbH vorangetrieben bzw. weiter professionalisiert. 

Was waren und sind Argumente für die umfangreiche Vermarktung von Verbandsangeboten? Wie profitiert die Vereinslandschaft im Amateurfußball davon?

Im Enddefekt ist es so, dass wir die Vermarktungsansätze so aufbauen, um bestenfalls die Vereinslandschaft in Sachsen-Anhalt davon partizipieren lassen zu können. An dieser Stelle ist die Vermarktung der Frauen-Verbandsliga durch unseren exklusiven Partner Humanas Pflege GmbH & Co .KG zu nennen. Dort haben wir unter anderem die Schiedsrichterkosten für die Assistenten*innen übernommen, um einen fairen Wettkampf zu gewährleisten und die Vereine finanziell zu entlasten. Dieses Pilotprojekt kann man zu einem späteren Zeitpunkt auch noch skalieren und auf andere Ligen adaptieren. Auch der Tag des Mädchenfußballs wurde mit Hilfe von Humamas hervorgehoben, um potenziellen Vereinen bestmöglich bei der Umsetzung zu helfen. Die Kooperation mit unserem Partner VEO verschafft den Vereinen in Sachsen-Anhalt bei dem Kauf eines solchen Kamerasystems einen finanziellen Bonus.

Welche konkreten Projekte sind bereits umgesetzt worden und welche Themen stehen im Jahr 2024 auf der Agenda?

Umgesetzt sind die Projektierung der FSA-Feriencamps sowie das Förderzentrum Nord in der Altmark. Bei den Feriencamps haben wir im Jahr 2023 insgesamt vier Camps durchgeführt, wobei es im Nachgang durchweg eine positive Resonanz gab. Dieses Thema wollen wir im Jahr 2024 ausbauen. Auch das Pilotprojekt Förderzentrum Nord ist sehrt gut angelaufen, wo wir zusätzlich zu den DFB-Stützpunkten in Sachsen-Anhalt jungen talentierten Spielern an einem Zusatztraining anbieten. Mit dem Erfolg, dass dort ein Kind zum DFB-Stützpunkt nach Gardelegen befördert wurde. Das Thema wollen wir in diesem Jahr auf ein bis zwei weitere Zentren ausweiten. Mit Hilfe des Ostdeutschen Sparkassenverbandes haben wir das Schiedsrichter-Wesen auf Landesebene sichtbarer machen können. Diese Kooperation möchten wir gerne weiter ausbauen. Zusätzlich sind wir bestrebt, weitere Zielgruppen durch neue digitale Formate zu erreichen und mit abzuholen.

Die FSA-Service GmbH geht also mit viel Rückenwind ins neue Jahr: Gibt es ein paar Worte, die Sie dem Unternehmen oder Ihren Ansprechpartnern mit auf den Weg geben möchten?

Viel Rückenwind ist ein gutes Stichwort! Ich möchte mich vor allem bei den Unternehmen bedanken, die seit der ersten Stunde der FSA-Service GmbH daran geglaubt haben, dass im Fußballverband Sachsen-Anhalt viel passieren kann. Das Feedback der Partner zeigt uns, dass sich der Verband ein Stück weit in einem Wandel bewegt. Zudem möchte ich bei allen Partnern, Unternehmen sowie Förderern danken, dass sie den Weg so mitbegleiten! Dies ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich. Ein solches Vertrauen der Partner ist auch dem aktuellen FSA-Vorstand zu verdanken, den Repräsentanten des Verbandes, die vor Ort an der Basis auch weiterhin die Ziele des FSA vorantreiben und dort einen großartigen Job machen!

Vielen Dank für das Interview!

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