Amateurfußball-Kongress in Frankfurt beschließt Handlungsempfehlungen

276 Delegierte haben beim 4. Amateurfußball-Kongress (AFK) des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) über die Zukunft des Fußballs an der Basis diskutiert. An den drei Kongresstagen auf dem DFB-Campus in Frankfurt am Main standen drei Themen besonders im Fokus: Spielbetrieb, Frauen- und Mädchenfußball sowie Vereine und Schiedsrichter*innen.

©Getty Images/DFB 

Zu jedem Bereich wurden in Workshop-Phasen konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet und priorisiert. Sie werden in den Masterplan Amateurfußball des DFB aufgenommen und zielgerichtet weiterentwickelt.

"Das macht dieses Format so besonders und so wertvoll"

Seitens des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt (FSA) war eine neunköpfige Delegation, bestehend aus Vereins- und Verbandsfunktionären, nach Frankfurt gereist. Aus dem Vorstand des Landesverbandes traten Jana Kilian (Vizepräsidentin Nachwuchs- und Frauenspielbetrieb), Jens Franke (Vizepräsident Recht) und Lothar Bornkessel (Vizepräsident Gesellschaftliche Aufgaben) den Weg nach Frankfurt an. Zudem war auch Markus Scheibel, Geschäftsführer des FSA, Teil der Delegation. Rückblickend blickt der Vizepräsident Recht auf die ereignisreichen Tage auf dem DFB-Campus: „Mit dem AFK hat der DFB ein Format aufgesetzt, dass den Anspruch hat, einen Mehrwert auf allen Ebenen des organisierten Amateurfußballs zu schaffen. Diesem Anspruch ist die vierte Veranstaltung des Formates auf dem DFB-Campus absolut gerecht geworden. Die Delegationen der Mitgliedsverbände bildeten alle Bereiche der Verbandsstrukturen ab und konnten hierdurch eine enorme Bandbreite im Austausch über die Schwerpunktthemen Spielbetrieb, Schiedsrichter-Wesen und Förderung des Frauen- und Mädchenfußballs gewährleisten. Unterschiedlichste Blickwinkel auf diese Problemlagen ermöglichten die Entwicklung differenzierter und den örtlichen Bedürfnissen angepasster Lösungsansätze. Der Kongress endete mit dem Auftrag an den DFB, die von den Delegierten priorisierten Handlungsempfehlungen konzeptionell zu verarbeiten, strategisch auszurichten und in entsprechenden Projekten praktisch umzusetzen. Für die Delegierten des FSA lautet der Auftrag nun, den Input an Ideen, Anregungen und bereits in anderen Landesverbänden erarbeiteten Konzeptionen, gewinnbringend in die Verbands- und Vereinsstrukturen einzuarbeiten und damit zukunftsweisend zu gestalten. Es liegt viel Arbeit vor uns“, weiß Franke.

©FSA/ Die Delegation des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt.

DFB-Präsident Bernd Neuendorf sagt: "Der Amateurfußball-Kongress hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, ins Gespräch zu kommen, sich auf Augenhöhe auszutauschen und zuzuhören. Nur wer die Gedanken der Ehrenamtlichen an der Basis kennt, ihre Pläne und ihre Sorgen, kann sich auch angemessen für sie einsetzen. Das macht dieses Format so besonders und so wertvoll. Um den Amateurfußball für die Zukunft aufzustellen, braucht es Engagement, Ideen und Kreativität – damit Fußballzeit auch weiterhin die beste Zeit bleibt."

Auf Basis der priorisierten Handlungsempfehlungen des Kongresses koordiniert die Steuerungsgruppe Amateurfußball nun die weiteren Arbeitsprozesse. In vertiefender und enger Einbindung der verschiedenen Fachbereiche der Fußballorganisation, aber auch der Kongressteilnehmer*innen, werden Maßnahmen zur Ergänzung des laufenden "Masterplans Amateurfußball" entwickelt. Diese werden dem DFB-Vorstand zum Beschluss vorgelegt und sollen anschließend bundesweit umgesetzt werden.

Einer der ersten Programmpunkte des Kongresses war der Besuch des neuen Bundestrainers Julian Nagelsmann, der gemeinsam mit Bernd Neuendorf und Sportdirektor Rudi Völler bei einem Talk Einblicke in seine Anfänge im Amateurfußball gab. "Dass der neue Bundestrainer quasi als erste Amtshandlung bei unserem Kongress auftritt, war ein tolles Zeichen der Wertschätzung", sagt Frymuth. Zum Abschluss der Veranstaltung äußerten sich der neue Geschäftsführer Sport, Andreas Rettig, und DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich unter anderem zu den Reformen im Kinderfußball und zur EURO 2024.

 Diese Handlungsempfehlungen erhielten die meisten Stimmen der Teilnehmer*innen:

SPIELBETRIEB

  • Flexibilisierung von Ordnungen und Durchführungsbestimmungen (z.B. Anzahl der Ein-/Auswechslungen, Zeitstrafen, Dauer von Sperren) und anschließend bundesweite Harmonisierung durch DFB und Landesverbände,
  • Entwicklung eines Maßnahmenkatalogs zur Flexibilisierung des Spielbetriebs (z.B. Staffelgrößen, Highlightspiele/Relegation) durch DFB und Landesverbände,
  • Schaffung von Rahmenbedingungen (u.a. mithilfe digitaler Tools) zur Ligaeinteilung nach geografischen Aspekten (kreis- und bezirksübergreifend).

Alle Handlungsempfehlungen zum Spielbetrieb im Überblick

FRAUEN- UND MÄDCHENFUSSBALL

  • Kooperation zwischen KITA/Schule und Verein: Benennung einer verantwortlichen Person in den Landesverbänden, die Netzwerke zu relevanten Institutionen (z.B. Landesschulbehörde) aufbaut und die Vereine bei dem Aufbau einer Kooperation unterstützt (z.B. Leitfaden),
  • Flexibilisierung des Spielbetriebs durch die Entwicklung eines Maßnahmenkatalogs zur Umsetzung zielgruppengerechter Angebote (z.B. Spielfeld- und Mannschaftsgröße) auf Basis einer Status-quo-Analyse,
  • strategische Förderung von weiblichen Ehrenamtlichen auf allen Ebenen (DFB, LV, Kreise und Vereine).

Alle Handlungsempfehlungen zum Frauen- und Mädchenfußball im Überblick

VEREINE UND SCHIEDSRICHTER*INNEN

  • Etablierung von Schiri-Beauftragten in den Vereinen und Erstellung eines unterstützenden Leitfadens (Gewinnung und Betreuung der eigenen Schiedsrichter*innen, Gastgeberrolle bei Heimspielen, Verankerung der Person in den Vereinsvorstand, Beeinflussung des Zuschauer*innen- und Elternverhaltens, Organisation des Platzordnungsdienstes),
  • alternative Sanktionsmöglichkeiten: Umwidmung von Strafen gegen Offizielle auf Spieler*innen, Punktabzug, Anti-Gewalt-Training als Auflage, Besuch eines Lehrabends bei Respektlosigkeit bzw. grober Unsportlichkeit,
  • Betonung der Vorbildfunktion des Profifußballs durch eine Kampagne von DFB und DFL für mehr Respekt im Fußball,
  • Perspektivwechsel mithilfe eines Austauschformats zwischen Schiris, Vereinen und Sportgerichten, einer Regelkundeschulung und Workshops in den Vereinen.

Alle Handlungsempfehlungen zum Thema "Vereine und Schiedsrichter*innen" im Überblick.

(Text: DFB/FSA)

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