Gemischtes Spielen: „Ich freue mich jedes Mal, wenn ich das Trikot der Männer tragen kann“

Der Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) pilotiert seit dieser Spielzeit in Sachsen-Anhalt das Gemischte Spielen. Dieses Projekt ermöglicht Frauen, unter gewissen Aspekten im Herrenspielbetrieb mitwirken zu können. Am zurückliegenden Wochenende konnte sich eine Spielerin in die Torschützenliste bei den Herren eintragen. Sarah Hartung vom FC Zukunft/ MSV 90 Preussen gelang am letzten Spieltag der Stadtoberliga Magdeburg ein Treffer. Im Interview spricht die 26-Jährige über den Premierentreffer sowie die Erfahrungen im Herrenspielbetrieb.

©Axel Kammerer / Sarah Hartung läuft in dieser Saison im Herrenbereich für den FC Zukunft/ MSV 90 Preussen auf. 

Frau Hartung, auch wenn es in Anführungsstrichen nur das 7:0 war, welches Sie am zurückliegenden Wochenende im Stadtoberliga-Duell FC Zukunft/MSV 90 Preussen gegen den SV Pechau markierten, so ist dieser Treffer hervorzuheben, da Sie sich erstmals im Herrenspielbetrieb in die Torschützenliste eintragen konnten. Wie haben Sie den Treffer erlebt?

Sarah Hartung: Erstmal muss ich mich bei diejenigen bedanken, die dies überhaupt möglich machen und am Ende auch bei meinem Trainer Sven Hoffmeister, der da so viel Vertrauen in mich steckt und mich überhaupt einwechselt.  Das ist schließlich nicht selbstverständlich. Gerade bei dem Ziel, was die Mannschaft diese Saison verfolgt.

Der Ball kam durch alle durchgerollt und lag auf einmal vor mir und ich dachte mir nur noch, jetzt bloß nicht versauen. Ich war froh, als der Ball im Tor lag. Es war ein unglaublich schönes Gefühl, für die Mannschaft ein Tor zu schießen. Alle kamen angerannt und haben abgeklatscht. Ich glaube, das werde ich so schnell nicht mehr vergessen!

Seit dieser Spielzeit wird auch beim Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) das Gemischte Spielen pilotiert. Welche Erfahrungen haben Sie bislang bei Einsätzen im Herrenspielbetrieb gemacht?

Ich muss sagen, dass ich nur positives Feedback bekommen habe. Viele finden es cool. Die Männer auf dem Platz denken wahrscheinlich immer ,,Das ist nur eine Frau", aber genau das ist meine Chance. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich das Trikot der Männer tragen kann und auf dem Platz stehe.

Neben Ihnen stand am Samstag mit Mandy Schöll eine weitere Frau mit auf dem Platz. Hilft es Ihnen dabei, sich bei den Herren zurechtzufinden?

Ich habe mich sehr gefreut, dass meine Teamkollegin Mandy dieses Mal mit mir auf dem Platz stand. Eigentlich hatten wir vor, beide ein Tor zu schießen, was auch fast funktioniert hat. Da ich aber bis zur B-Jugend bei den Jungs gespielt habe, ist es für mich nicht ganz so schlimm, mit den Männern auf dem Platz zu stehen. Das schnelle Spiel genieße ich!

Im Zuge der Einführung des Gemischten Spielens gab es auch kritische Stimmen im Umgang mit Spielerinnen. Haben Sie persönlich negative Erfahrungen machen müssen?

Ich habe keine schlechten Erfahrungen gemacht. Wie gesagt, viele finden es cool und kommen nach dem Spiel zu mir, egal ob Trainer, Spieler oder Zuschauer und geben ein positives Feedback. Sogar mein Trainer bekam schon gesagt, dass sie es toll fanden, dass er mich eingewechselt hat. 

Wie bewerten Sie grundsätzlich die geschaffene Möglichkeit, dass Frauen auch im Herrenspielbetrieb mitwirken können, und sollte dieses Pilotprojekt auch weiterhin Bestand haben?

Ich persönlich finde das Projekt gut. Es ist natürlich schwer, sich als Frau bei den Männern durchzusetzen, gerade auch körperlich. Aber ich denke mal, spielerisch kann die ein oder andere Frau den Männern noch was vormachen.

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FAQ: Gemischtes Spielen in Sachsen-Anhalt

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