Nicht nebenbei bemerkt: Mit dem Fußball in die Mitte der Gesellschaft

Noch während der neue Deutsche Meister im Blindenfußball, FC St. Pauli, in der Kabine der Sporthalle am Leipziger Turm den Gewinn der Meisterschale in gemütlicher Runde feierte, begannen bereits die fleißigen Helfer den eigens auf dem Marktplatz errichteten Kunstrasenplatz, die Tribüne und den Unterboden abzubauen.

Das Spielfeld auf dem Marktplat der Stadt Halle/Saale.| Foto: Carsten Kobow 

Das Team des FC St. Pauli feiert die erste Meisterschaft im Blindenfußball. | Foto: Carsten Kobow

Vorbei war in Halle erst einmal die Zeit, wo der "Rasselball" die Leistungen der Spieler bestimmte und die Zuschauer stets diszipliniert um Unterstützung und Anerkennung herausforderte. Bereits am Samstagnachmittag konnten die Hamburger aus den Händen von DFB- Vizepräsident Eugen Gehlenborg die begehrte Meisterplakette nach einem 3:2 Erfolg (1:1 in der Verlängerung) gegen den Finalisten von 2016, der SF Blau-Gelb Marburg in Empfang nehmen. Im Tagesverlauf sorgten neben knappen Ergebnissen und der seit 2008 erstmals ausgespielten Finalspiele um die weiteren Platzierungen der acht Teilnehmer am Samstag, die 2000 Zuschauer für eine stimmungsvolle, von den Leistungen beeindruckte, Kulisse.

"Gemeinsam-Miteinander"

Die Teilnehmer, Organisatoren und Verantwortlichen des "Sechs-Nationenturnier". | Foto: FSA

Bereits am Freitagvormittag fand nach einer Begrüßung von Förderschulen aus der Umgebung, dem "Ehrengast" Halotri, das Maskottchen des Halleschen FC (HFC), ein "Sechs-Nationenturnier" mit den anwesenden Schulen statt. Dem Motto der Veranstaltung folgend, wurden auch Juniorenspieler des HFC in die Schulmannschaften integriert und es wurde gemeinsam um den Sieg gespielt. "Es motivierte uns zum Mitspielen", so der Kommentar der HFC-Kicker nach dem Turnier. In einem kurzweiligen und spannendem Turnier siegte am Ende die Förderschule "Heirich Kielhorn" aus Großkayna. Voller Stolz nahmen sie bei der Siegerehrung den Pokal und die Erinnerungsmedaillen aus den Händen von Bernd Bransch entgegen.

Neben dem sportlichen Teil nutzten die Förderschulen das Event, um sich in Gesprächen an der Bande inhaltlich, praktisch sowie organisatorisch vorzustellen und in einer Talkrunde in der Mittagspause sprachen Claudia Malzahn, Olympiateilnehmerin 2012, vom SV Halle, Tino Kolitscher vom Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Sachsen-Anhalt sowie Bernd Bransch (HFC) mit dem Präsidenten des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt (FSA), Erwin Bugar, um sich über die Vielfalt gelebter Inklusionsthemen auszutauschen. Immerhin hatte der FSA auf seinem Verbandstag im Oktober 2016 das Inklusionsthema in die Satzung aufgenommen und zum Neujahresempfang 2017 das Event in Halle - in Abstimmung mit den Partnern - zum Jahreshöhepunkt 2017 erklärt.

Spielszene aus dem Spiel um Platz 3 zwischen dem Chemnitzer FC und FC Schalke 04 (2:3). |  Foto: Carsten Kobow

Anschließend standen dann die Inklusions- und Migrationsvereine beim dritten HFC-Blitzturnier im Focus. Auch hier dokumentierten u.a. die Spieler der HFC-Oldies Hartmut Meinert, Uwe Lorenz, Dieter Ilgner, Manfred Fülle oder Uwe Zorn in den Mannschaften spielend, ihre Verbundenheit mit den Spielern aus den Werkstätten und Vereinen. Das Siegerteam der Migrantenelf des SV Blau-Weiß Günthersdorf erhielt dann aus den Händen des langjährigen HFC Spielers und Trainers Dieter Strozniak den gestifteten Pokal des Wosz-Fan Shops aus Halle. 

Zum Abschluss des ersten Tages konnten die Wettiner Jugendspieler an einer von der Telekom-Crew angebotenen Trainingseinheit für blinde Menschen teilnehmen und so diese Sportart hautnah erleben. Dabei stand besonders im Mittelpunkt, dass der "Rasselball" unter Kontrolle gehalten wird und dies erst einmal ohne Gegenwehr. Somit konnten sich die Nachwuchskicker von den großartigen Leistungen der blinden und sehschwachen Spieler ein Gefühl verschaffen, so dass die Anerkennung und Achtung für das Geleistete merklich stieg.

Das Fazit: Ein großartiges Event

Eugen Gehlendorf fand in seinem Dankschreiben an den Präsidenten des FSA, Erwin Bugar, nicht nur lobende Worte für den Fußballverband oder die Stadt Halle, sondern er bezog ausdrücklich alle helfenden Personen und Sponsoren ein, die das Event in Sachsen-Anhalt möglich gemacht haben.

Es war dem Organisation-Team um Dirk Overbeck gelungen, viele Partner und Sponsoren für das zweitägige Event in Halle zu gewinnen und so einige Facetten des Sports mit behinderten Menschen in enger Zusammenarbeit mit der DFB-Stiftung Sepp Herberger zur Werbung für den Sport zu nutzen.

Die Sponsoren und Förderer des Events | Foto: FSA



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