FSA-Geschäftsstellenleiterin Anne Bartke im Interview
Nachdem bereits der Präsident des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt (FSA), Holger Stahlknecht, sich in einem Interview zu Themen rund um den Amateurfußball geäußert hat, blickt nun die Leiterin der FSA-Geschäftsstelle, Anne Bartke, auf die Veränderungen und Herausforderungen im hauptamtlichen Sektor des Landesverbandes.
©FSA/ Anne Bartke ist seit 2023 Leiterin der FSA-Geschäftsstelle.
Frau Bartke, Sie sind nach fast einem Jahr nun die Leiterin der FSA-Geschäftsstelle. Haben Sie sich mit Ihrer neuen Rolle bereits angefreundet?
Ich liebe den Fußball und übernehme gern Verantwortung. Dass ich das nun in einer beruflichen Funktion vereinen kann, ist für mich eine schöne Fügung. Ich lerne jeden Tag dazu und sehe die vielen Themen, die wir in den letzten Wochen gemeinsam bearbeiten mussten als Herausforderung, persönlich, aber auch als Team, zu wachsen. Ich komme also immer noch gern auf Arbeit.
Die Geschäftsstelle des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt (FSA) kann auf ein bewegtes Jahr 2023 zurückblicken. Wie haben Sie die Entwicklung im Vorjahr erlebt?
Wir hatten große Herausforderungen zu bewältigen, dazu zählt nicht zuletzt auch der Umzug in unsere neue Geschäftsstelle. Hier waren als Team gefragt und ich kann mit Stolz behaupten, dass wir als Team funktioniert haben. Ebenso gab es personelle Veränderungen und eine Reihe von neuen Gesichtern, die wir fachlich und menschlich natürlich einbinden mussten und die sich in ihrem neuen Arbeitsumfeld zurechtfinden mussten. Zum Ende des Jahres haben wir dann das Buchhaltungssystem umgestellt, um zukünftig noch effizienter zu sein. Nicht zuletzt fungiert unsere Service-GmbH als ständiger Motor und treibt die Entwicklung unserer Projekte voran. Die Zusammenarbeit mit dem Team der GmbH ist von Vertrauen und Wertschätzung geprägt.
Sie sind bereits seit 2015 in verschiedenen Funktionen des FSA involviert. Welche Entwicklung hat der Landesverband seither genommen?
In diesem Zeitraum haben sich die Anforderungen in vielen Bereichen des Amateurfußballs enorm gewandelt. Um den wachsenden Herausforderungen gerecht werden zu können, wurden innerhalb des Fußballverbandes auch im hauptamtlichen Sektor der Geschäftsstelle die Strukturen weiter professionalisiert. Mit einem Masterplan-Koordinator, einer Stelle für Gesellschaftliche Aufgaben, weitere Mitarbeiter für die Qualifikation und Talentförderung sowie im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit ist der Mitarbeiterstamm auch mit den gestiegenen Aufgabenfeldern angewachsen.
Stellen wir uns eine Tabelle vor: Wo steht der FSA im Ranking der 21 Landesverbände und welche Aufgaben bzw. Herausforderungen muss der FSA noch meistern, um in der Tabelle noch zu klettern?
Der Fußballverband Sachsen-Anhalt zählt sicher aufgrund der Mitgliederzahlen zu einem der kleineren unter den 21 Landesverbänden. Aber ich sehe uns personell im Hauptamt gut aufgestellt. Wenn wir im Fußball-Jargon bleiben wollen, dann bewegen wir uns im gesicherten Mittelfeld, obwohl ich Vergleiche mit anderen Landesverbänden nicht heranziehen möchte. Die Mitarbeiter der Geschäftsstelle haben im Vorjahr einen internen Workshop durchgeführt und ich muss sagen, dass wir nochmals unser Profil schärfen konnten.
Welches Außenbild streben Sie an?
Wir wollen natürlich als verlässlicher und vertrauensvoller Partner der Vereine wahrgenommen werden und gemeinsam mit allen Beteiligten den Fußball in Sachsen-Anhalt weiterentwickeln. Dazu benötigen wir Offenheit, gegenseitige Wertschätzung und den Blick für notwendige und zielführende Veränderungen.
Was sind die Projekte und Ziele für das Jahr 2024, die in der Geschäftsstelle bewältigt werden müssen?
Viele spannende Projekte und Veranstaltungen stehen 2024 an. Im März wird das Leuna-Chemie Stadion in Halle Austragungsort eines U 21 Länderspiels gegen Israel. Hier werden wir sicher auch den ein oder anderen Herren-Nationalspieler der Zukunft sehen. Wir freuen uns auf ein spannendes Spiel mit einer tollen Kulisse im Süden von Sachsen-Anhalt.
Wir wollen uns im Verband 2024 verstärkt um den Frauen- und Mädchenfußball kümmern und werden gemeinsam mit dem DFB einen Workshop durchführen, von dem wir uns Impulse für die weitere strategische Ausrichtung erhoffen. Zielstellung muss sein, dass wir die positiven Entwicklungen der letzten Monate und Jahre für eine noch breitere Basis nutzen, und den Vereinen im Breiten- als auch im Spitzenfußball helfend zur Seite stehen.
Ebenso wird es aber auch in diesem Jahr um den Kinderfußball gehen. Die neuen Spielformen werden überwiegend gut angenommen und großflächig in Sachsen-Anhalt gespielt. Wir haben 2023 viele tolle Bilder von Kinderfußballfestivals gesehen. Hier wollen wir gemeinsam mit unseren Kreis- und Stadtfachverbänden ein Ohr an den Vereinen haben und für jede Region gute und sinnvolle Lösungen im Spiel- und Trainingsbetrieb finden. Im Mai macht die Volkswagen-Kinderfußball-Tour halt in Möser und wir werden hier eine absolute Highlight-Veranstaltung für den Kinderfußball erleben. Eine tolle Entwicklung haben zudem auch unsere FSA-Ferien-Camps genommen. In 2024 planen wir acht Camps in ganz Sachsen-Anhalt und hoffen, dass wir wieder für viel Begeisterung und Enthusiasmus sorgen.
Diese kleine Auswahl für das erste Halbjahr steht nur exemplarisch für zahlreiche Projekte und Themen und zeigt, dass auch 2024 wieder eine Menge passieren wird.
Vielen Dank für das Interview, gibt es noch etwas, was Sie den Fans und Mitstreitern des Amateurfußballs in Sachsen-Anhalt auf den Weg mitgeben möchten?
Ich möchte mich bei allen Funktionären, Trainern und Aktiven für das unermüdliche Engagement im Jahr 2023 bedanken und freue mich auch in diesem Jahr auf kontroversen Austausch. Nur so können wir gemeinsam wachsen. Wer zudem Lust hat sich beim Fußballverband oder einem Kreis- und Stadtfachverband einzubringen, der kann sich gern bei uns melden.
