Stahlknecht: „FSA muss als Dienstleister für die Vereine agieren“

Das neue Kalenderjahr ist noch nicht so alt und der Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) nimmt den Jahreswechsel zum Anlass, gemeinsam mit dem Präsidenten des Landesverbandes, Holger Stahlknecht, auf die abgelaufenen zwölf Monate zurückzublicken und gleichzeitig einen Ausblick auf Kommendes zu werfen. Aus dem kompletten Interview, welches im Vereinsheim von Germania Olvenstedt aufgezeichnet wurde, sind Kernaussagen aus dem Gespräch mit Stephan Michme, Content Creator und Medienmanager für den FSA, nachfolgend verschriftlicht:

Stephan Michme: Herzlich Willkommen in einem wunderbar authentischen Ort und vielen Dank, dass Du Dir die Zeit nimmst, um über Amateurfußball zu reden. Es geht um das Jahr 2022 sowie 2023 und meine erste Frage an Dich, wie fällt Dein Fazit aus dem letzten Jahr aus?

Holger Stahlknecht: Es war ein spannendes, bewegtes und dichtgedrängtes Jahr. Nach den Corona-bedingten Absagen in 2021 ist der Spielbetrieb wieder voll durchgestartet und alle wollten wieder auf die Plätze raus. Etwas weniger spannend war der Punkt, dass wir uns eine neue Satzung gegeben haben, aber diese ist die Grundlage eines Fußballverbandes. Wir haben eine GmbH gegründet, was aus meiner Sicht ebenfalls sehr wichtig ist. Zudem hatten wir mit dem Eröffnungsspiel in der Verbandsliga vor über 1.500 Zuschauern in Tangermünde und dem ausverkauften Landespokal-Finale zwei absolute Highlights im letzten Jahr. Aber auch Herausforderungen wie die Energie-Krise mussten bewältigt werden. Dabei habe ich mich immer vor die Vereine gestellt.

S.M.: Gab es noch andere Weiterentwicklungen, über die wir reden müssen?

H.S.: Wichtig ist mir, dass wir vor Ort sind und wir mit denen sprechen, wo der Sport gemacht wird. Wir haben Vereinsdialoge neu aufgelegt, bei denen ich regelmäße teilnehme. Wir haben vier Regionalkonferenzen durchgeführt, wo Veränderungen innerhalb des Verbandes transparent kommuniziert wurden. Inhaltlich kann ich das Thema Führungsspieler*innen-Treff hervorheben, was sich einer großen Resonanz erfreut. Auch der Tag des Mädchenfußballs wurde im Jahr 2022 neu strukturiert und findet nun dezentral direkt in den Vereinen statt, die sich dafür bei uns gerne anmelden können.

S.M.: Es gibt Themen, die klingen wie Floskeln, aber über Rassismus, Gewalt und Diskriminierung im Amateurfußball müssen auch wir reden. Was kannst Du diesbezüglich sagen?

H.S.: Jeder Vorfall ist hier einer zu viel. Allgemein muss ich dazu sagen, dass ich seit geraumer Zeit beobachte, wie Menschen Achtung und Respekt voreinander verlieren. Wenn ich diese Werte vor anderen vertrete, dann verbietet sich jede Form der Beleidigung und des Rassismus. Wir im Sport sollten ein Vorbild dafür sein, dass Menschen gemeinsam Großes leisten können. Sollte es zu solchen Vorfällen kommen, dann darf es da Null-Toleranz geben. Wir haben in der Geschäftsstelle eine hauptamtliche Mitarbeiterin, die sich auch präventiv mit dieser Thematik auseinandersetzt. Hier wurde im letzten Jahr ein Workshop zum Thema Integration mit Jimmy Hartwig seitens des FSA durchgeführt.

S.M.: Kommen wir zu einem Thema, über welches wir wahrscheinlich stundenlang philosophieren könnten. Die Marke FSA, wofür steht die eigentlich?

H.S.: Wir, mit allen Vereinen zusammen, wir sind der Fußball in Sachsen-Anhalt. Wir sind ein guter Verband, wir haben gute Vereine und ich denke, beide Seiten haben gut zueinander gefunden. In meiner Zeit als Präsident hat sich der Verband auch ein Leitbild gegeben, in dem unser Handeln durch Vertrauen, Fairness und Wertschätzung geprägt ist und wir miteinander mit Professionalität und Transparenz Grundlagen und Maßstäbe setzen. Durch unser Handeln sorgen wir dafür, Menschen nachhaltig für den Fußball zu begeistern. Das ist wichtig und das ist die Marke FSA. Eine Familie, die gemeinsam arbeitet, ohne persönliche Eitelkeiten.

S.M.: Was kannst Du zum Thema Sponsoren-Gewinnung und möglichen FSA-Feriencamps sagen?

H.S.: Für diese Aspekte haben wir unter anderem die GmbH gegründet, um große und mittlere Sponsoren für den Landesverband zu gewinnen. Damit wollen wir gezielt Projekte im Interesse der Vereine fördern. Eines dieser Themen ist das FSA-Fußball-Feriencamp. Diese werden wir als Kick-Off in den Mai-Ferien an zwei Standorten, nämlich Haldensleben und Weißenfels, durchführen.

S.M.: Wie sind wir grundsätzlich bei der Zusammenarbeit mit den Vereinen aufgestellt?

H.S.: Wichtig ist mir, dass Haupt- und Ehrenamt gut zusammenarbeiten und als Dienstleister für die Vereine agieren. Ich nehme mich da natürlich auch mit rein. Intern sind wir auf einem guten Weg und was wir tun und machen, muss immer im Sinne der Vereine und damit der Fußballerinnen und Fußballer sein. 

S.M.: Kannst Du vielleicht schon Informationen zur aktuellen Landespokal-Saison geben?

H.S.: Wir haben schon mehrerer Bewerber für das Finale, unter anderem Halberstadt und Zeitz. Der Vorstand des FSA wird nach den Halbfinals einen geeigneten Standort finden. Das Endspiel wird im Rahmen des Finaltags der Amateure am 3. Juni ausgetragen.

M.S.: Vielen Dank für das Interview! Was gibt es zum Abschluss noch zu sagen?

H.S.: Ich wünsche allen Vereinen einen großartigen Zusammenhalt und danke allen, die unter der Woche und an den Wochenenden ehrenamtlich im Interesse des Fußballs unterwegs sind. Sie sind das Rückgrat des Amateurfußballs. Bleiben sie dabei!

Das Interview in voller Länge gibt es hier zu sehen:

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