Offener Brief an die Landesregierung - Kinder zurück auf den Platz!
Der Fußballverband Sachsen-Anhalt e.V. (FSA) hat sich heute in einem offenen Brief an den Ministerpräsidenten Dr. Reiner Haseloff gewandt. In diesem bekräftigt der FSA, dass ein Trainingsbetrieb, speziell für Kinder und Jugendliche, zum 07.03. wieder zugelassen werden soll.
Anbei das Schreiben des FSA-Präsidiums im Wortlaut:
Offener Brief zur Wiederaufnahme des Fußball-Vereinssports im Land Sachsen-Anhalt
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff,
durch die derzeit geltenden Verordnungen bezüglich der Kontakt- und Bewegungsbeschränkungen, die seit Anfang November 2020 gültig sind, steht der aktive Sport im Allgemeinen und der Fußball im Speziellen mittlerweile vor einer großen Herausforderung.
Das gesellschaftliche und sportliche Miteinander auf unseren Sportplätzen ist derzeit vollständig zum Erliegen gekommen. Unsere Vereine haben durch ihr verantwortungsvolles und solidarisches Handeln, ebenso wie zahlreiche andere gesellschaftliche Institutionen, ihren Beitrag zur Eindämmung der Viruserkrankung geleistet.
Bereits im letzten Jahr wurden sehr gute Hygienekonzepte entwickelt. Diese haben gezeigt, wie eine Wiederaufnahme des Trainings- und Spielbetriebes erfolgreich gelingen kann.
Das geringe Infektionsrisiko während eines Fußballspiels bestätigen auch neueste wissenschaftliche Untersuchungen. In einer gemeinsamen Studie der Universität des Saarlandes und der Universität Basel (Untersuchungszeitraum: August bis Dezember 2020) wurden mehr als 780 Partien aus Profiligen und dem Amateurbereich mit mindestens einem SARS-CoV2-verdächtigen Spieler analysiert.
Ziel war - neben der Erfassung infektiöser Spielerinnen und Spieler in Spiel oder Training - eine Einschätzung des individuellen Infektionsrisikos für die Beteiligten. Dabei konnte nur in einem Fall eine Infektion mit SARS-CoV-2 während eines Spiels nicht gänzlich ausgeschlossen werden.
Außerhalb des Spielfelds kam es im Fußball vor dem Lockdown nur vereinzelt, aber zu keinen nennenswerten Infektionsgeschehen.
Der Bewegungsmangel und die fehlenden sozialen Kontakte im Verein während des zweiten Lockdowns haben nachweislich dazu beigetragen, dass über 30 Prozent der Kinder- und Jugendlichen während der Pandemie psychische Auffälligkeiten aufweisen. Das Fußballspielen und der regelmäßige Kontakt zu Gleichaltrigen leisten einen großen gesundheitsfördernden und sozialen Beitrag zum körperlichen und psychischen Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen.
Unsere Kinder und Jugendlichen müssen nicht nur wieder zur Schule, sondern auch wieder zurück auf den Platz!
Aufgrund der geringen Infektionsgefahr des Fußballs als Freiluftsport und der besonderen Bedeutung sportlicher Betätigung für das körperliche und seelische Wohlbefinden aller Sporttreibenden sollte zumindest der Trainingsbetrieb im Fußball und im gesamten Sport ab dem 7. März 2021 wieder zugelassen werden.
Mit großer Erwartung und Vertrauen blicken wir nun auf die zukünftigen politischen Entscheidungen verbunden mit der Hoffnung, den aktuell geltenden, sogenannten „Sachsen- Anhalt-Plan“ noch einmal auf die aktuellen Gegebenheiten anzupassen.